Damit Potsdam sauber bleibt – mein Praktikumstag bei der Stadtentsorgung

Am 10. März hatte ich die Chance, einen Tag bei der Stadtentsorgung Potsdam (STEP) zu verbringen. Der Tag begann mit einer harten Umstellung vom normalen Alltag: Um vier Uhr morgens klingelte der Wecker, damit ich pünktlich um 5:30 Uhr zur ersten Schicht vor Ort sein konnte. Für viele Angestellte der Stadtreinigung ist das der normale Arbeitsbeginn. Ich durfte mich darauf freuen, am nächsten Tag wieder etwas länger zu schlafen.

Bei der Tour durch Babelsberg lernte ich meinen Kiez von einer neuen Seite kennen. Ich holte gemeinsam mit meinen drei Kollegen die Mülltonnen aus den Hinterhöfen und leerte sogar meine eigene Mülltonne. Ein wirklich spannender Einblick in die durchaus anstrengende Arbeit, die dafür sorgt, dass der Müll, den unsere Gesellschaft produziert, entsorgt wird. Während der Tour und in der Frühstückspause gab es Gelegenheit, über den Arbeitsalltag bei der STEP und den erfolgreichen Kampf für Tarifbezahlung in der Vergangenheit zu sprechen, aber auch über die Arbeit im Landtag und die großen gesellschaftlichen Fragen, die zurzeit viele Menschen bewegen.

Eine sehr wichtige Botschaft, die ich von der Tour mitnehme: Der Weg zu den Häusern und zurück zum Müllauto führt oft über einen Fahrradweg, und wenn Radfahrer*innen beim Vorbeifahren an einem Müllauto nicht abbremsen, dann sind Unfälle vorprogrammiert. Daher die dringende Bitte an alle: Nehmt Rücksicht aufeinander – und tut Euren Teil dafür, dass die Menschen, die Euren Müll wegbringen, abends wieder gesund nach Hause kommen!

Nach dem morgendlichen Einsatz bei der Müllabfuhr gab es noch einen spannenden Arbeitseinsatz bei der Grünflächenpflege. Diese Arbeit wird im Alltag oft übersehen, leistet aber einen essentiellen Beitrag für eine lebenswerte Stadt für uns alle. Nach dem Mittagessen konnte ich noch den Wertstoffhof Drewitz besichtigen und mich über die Organisation des Hofes und den weiteren Weg der vielen verschiedenen Müllarten informieren. Abschließen traf ich die beiden Geschäftsführer der STEP, Florian Freitag und Dr. Burkhardt Greiff.

Die STEP ist Teil der Stadtwerke Potsdam und für den gesamten Bereich Entsorgung, Straßenräumung/-reinigung und Grünflächenpflege in der Stadt zuständig. Das Entsorgungsunternehmen ist zudem ein attraktiver Ausbildungsbetrieb, bei dem Berufskraftfahrer*innen, Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung sowie KfZ-Mechatroniker*innen ausgebildet werden. Dabei sind Umweltschutz und Nachhaltigkeit wichtige Themen der Ausbildung.

Es war insgesamt ein anstrengender, aber sehr informativer Tag für mich, mit spannenden Einblicken, Gesprächen und gewachsenem Respekt für die Arbeit, die von vielen fleißigen Menschen jeden Tag geleistet wird, um unsere Stadt sauber und lebenswert zu halten. Ich konnte viel erfahren über die Umstellung auf nachhaltige Technologien in verschiedenen Arbeitsbereichen, über den Aufwand, der betrieben wird, um auch bei unerwarteten Wetterlagen den Winterdienst sicherzustellen, und auch über die Schwierigkeiten, mit Mitbewerbern zu konkurrieren, die weder Tariflohn zahlen noch in Nachhaltigkeit investieren.

Wir alle sollten uns im Alltag bewusster darüber werden, wer unseren Müll entsorgt und wo dieser schlussendlich landet. Eine Umstellung unserer Produktion hin zu einer Kreislaufwirtschaft und die Vermeidung von Müll sind mittelfristig unerlässlich, wenn wir unseren Planeten und unsere Art zu leben bewahren wollen.

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