Zugang zum Internet ist in Deutschland ungleich verteilt. Nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hatten nur 70% der Haushalte mit einem Nettoeinkommen unter 1300€ einen Festnetz-Internetanschluss, bei Haushalten mit 2600€ oder mehr steigt die Quote auf über 98%, bei den höheren Einkommen ist sie fast bei 100%. Diese Ungleichheit im Zugang geht mit einer Ungleichheit bei den Chancen einher, am gesellschaftlichen, kulturellen oder politischen Leben teilnehmen zu können. Das galt schon vor der Pandemie und seit dem Beginn der Corona-Krise erst recht, wenn öffentliche Internetzugänge in Bibliotheken, Schulen und Universitäten nicht mehr benutzt werden können.

Seit Jahren engagieren sich Freiwillige in Freifunk-Vereinen, um allen Menschen freien, ungehinderten und stabilen Internetzugang zu vermitteln. Mittels handelsüblicher Netzwerktechnik kann der Internetzugang mit Nachbarn und Besuchern geteilt werden. Eine spezielle Software auf den Geräten sorgt dafür, dass – wenn vorhanden – diese Freifunk-Zugangspunkte sich zusammenschließen können und ein gemeinsames Netz aufspannen.
Seit Juli 2020 läuft in unserem Wahlkreisbüro in der Benzstraße in Potsdam Babelsberg ein solcher Freifunk-Router, der Besucherinnen und Besuchern, sowie der Nachbarschaft zur Verfügung steht.
Praktische Beteiligung ist die eine Seite, die andere besteht in größerer Unterstützung dieses zivilgesellschaftlichen Engagements. Zweimal schon hat der Bundesrat mit der Unterstützung Brandenburgs versucht, Freifunkverbände dauerhaft als berechtigt für die Beantragung der Gemeinnützigkeit anzuerkennen. Ein entsprechendes Votum durch den Bundestag steht noch aus. Auf kommunaler Ebene können Gemeinden Freiwilligen entgegen kommen, indem sie geeignete Flächen und Gebäude in öffentlicher Hand als Aufstellmöglichkeit für Freifunk-Router bereitstellen.
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